Trier – Bodenforscher der Universität Trier entwickeln App für Landwirte, um schädliche Emissionen zu verhindern.
Bei regnerisch-feuchtem Wetter arbeitet niemand gerne draußen. Doch gerade in der Landwirtschaft bleibt Bauern oftmals nichts Anderes übrig. Denn der Anbau von Getreide, Mais und Co. ist eng getaktet. Wenn Landwirte jedoch mit schweren Traktoren und landwirtschaftlichen Geräten über feuchte Äcker fahren, kann das gefährlich fürs Klima werden. Der Grund: Mit ihren Maschinen verdichten sie den Boden. Dabei können Lachgase und andere Stoffe entstehen, die unser Klima schädigen. Lachgas gehört zu den langlebigsten Treibhausgasen, die es gibt. Mehr als 100 Jahre bleibt es in der Atmosphäre und trägt damit entscheidend zur Erderwärmung bei.
Doch wie können Landwirte einschätzen, ob der Boden zu feucht ist und die Gefahr von Verdichtung besteht? Ein neues Verbundprojekt möchte Landwirten durch eine App die benötigten Informationen zur Verfügung stellen. Drei Jahre lang führen Wissenschaftler der Bodenkunde der Universität Trier gemeinsam mit dem Institut für Agrarökologie (AgroScience Neustadt/W), dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Bad Kreuznach, dem Maschinenring Trier-Wittlich und dem Sensorenentwickler Premosys GmbH in einem durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekt Messungen durch und entwickeln darauf aufbauend die App.
„Um die im Pariser Klimagipfel beschlossenen Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen, müssen sich auch Verfahren in der Landwirtschaft ändern. Klimaschädliche Stoffe, die in der Agrarwirtschaft entstehen, müssen weitestgehend reduziert werden“, sagt Prof. Dr. Christoph Emmerling. Es ist bei Weitem nicht das einzige Projekt dieser Art, in dem Emmerling zu umweltverträglicher Landwirtschaft forscht. Unter anderem bearbeitet er aktuell ein weiteres Projekt im Auftrag des BMEL zu alternativer Bioenergieproduktion in der Landwirtschaft durch die Nutzung verschiedener Dauerkulturen, wie zum Beispiel die Durchwachsene Silphie.
Im laufenden Projekt messen die Wissenschaftler der Universität Trier die Bodenverdichtung auf repräsentativen Versuchsäckern in Rheinland-Pfalz. „Unsere Ergebnisse sind aber übertragbar, sodass wir letztlich Landwirten in ganz Deutschland Handlungsempfehlungen geben können.“