Der ENSO-Ausblick des australischen Wetteramtes bleibt bei El Niño Warnung, was darauf hindeutet, dass El Niño im Jahr 2018 mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 70% auftritt – etwa das Dreifache der normalen Wahrscheinlichkeit. Im Indischen Ozean gibt es Anzeichen dafür, dass ein positiver Dipol (IOD) im Indischen Ozean im Gange ist.
Ein El Niño und ein positiver IOD erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines trockenen und warmen Jahresendes in ganz Australien. Sie erhöhen auch das Risiko von Hitzewellen und Buschfeuer im Süden, während in der australischen Region normalerweise weniger tropische Wirbelstürme vorhanden sind.
Die Oberfläche des tropischen Pazifiks hat sich im letzten Monat aufgrund der Abschwächung der Passatwinde erwärmt. Tiefer befindliche Gewässer bleiben auch wärmer als der Durchschnitt, wodurch das Potenzial für eine weitere Erwärmung an der Oberfläche steigt. Atmosphärische Indikatoren wie der Southern Oscillation Index (SOI), Bewölkung und Passatwinde deuten jedoch noch immer darauf hin, dass sich Ozean und Atmosphäre gekoppelt haben und sich somit verstärken. Ein positives Feedback zwischen dem Meer und der Atmosphäre ist das, was ein El Niño-Ereignis auszeichnet und aufrechterhält.
Internationale Klimamodelle legen nahe, dass eine weitere Erwärmung des tropischen Pazifischen Ozeans wahrscheinlich ist, was die Wahrscheinlichkeit einer Kopplung in den kommenden Monaten erhöht. Sechs von acht Modellen sagen voraus, dass die El Niño-Schwellenwerte im November erreicht oder überschritten werden.
Der IOD-Index hat die positive Schwelle (+0,4 ° C) in fünf der letzten sechs Wochen überschritten. Wenn diese Werte für weitere vierzehn Tage bestehen bleiben, wird 2018 als positives IOD-Jahr angesehen. Modellaussichten deuten darauf hin, dass das positive IOD-Ereignis im November nachlässt. Das IOD ist im Frühjahr mit trockenem Wetter in Süd- und Zentralaustralien verbunden, hat jedoch typischerweise nur einen geringen Einfluss auf das australische Klima von Dezember bis April.
Wenn ein „El Niño“ im Pazifik eintritt, hat das auch Auswirkungen auf Europa.
Durch die Drehung der Meeresströme ändert sich die globale Lufttemperatur. Erkennbar wird die Situation in Deutschland durch einen sehr warmen Winter, in dem nicht mit großen Kälteeinbrüchen vor Januar zu rechnen ist.
Quelle: Commonwealth of Australia 2018, Bureau of Meteorology
Übersetzung und Ergänzung: Wetterstation Westheim